26.02.2025
Staatliche Berufsschule II Traunstein verabschiedete 115 Schüler – 34 Staatspreise vergeben
Traunstein – Bei der Abschlussfeier der Staatlichen Berufsschule II Traunstein erhielten 115 Schüler aus acht Ausbildungsberufen ihr Abschlusszeugnis. Schulleiter Andreas Gembala freute sich, dass er mit dem stellvertretenden Landrat Sepp Konhäuser 34 Auszubildenden mit einem Notendurchschnitt bis 1,5 mit einem Staatspreis auszeichnen konnte. Acht Berufsschüler davon erreichten sogar die Traumnote 1,0 im Abschlusszeugnis.
In seiner Ansprache erinnerte Oberstudiendirektor Gembala an die 60er und 70er Jahre. Eine Zeit, die von politischer Gewalt (Ermordung von John F. Kennedy und Martin Luther King) geprägt war. Elvis Presley habe 1968 das Lied „I can dream“ gesungen, so Gembala. Ein Lied, in dem er die Thematik der berühmten Rede Martin Luther Kings „I have a dream“ aufgreift: Irgendwann muss es Frieden und Verständnis geben. „Auch heute, 57 Jahre später, ist das Lied leider immer noch aktuell, denn nach wie vor sind Einheit, Frieden, Freiheit und das Glück vieler Menschen bedroht, beschränken gesellschaftliche Unterdrückung und Kriege die Entfaltung der Menschheit“, betonte der Schulleiter. Auch unsere Welt sei noch nicht besser oder weiser geworden. Weltweit würden Werte, die uns noch zur Jahrtausendwende als strahlend und unverrückbar schienen durch Populismus und Nationalismus oftmals demokratisch gewählter Regierungen ausgehöhlt und schleichend abgeschafft. Gewalt und Terror schienen die Mittel der Wahl und das Recht des Stärkeren sei Gesetz. „Dennoch mit Zuversicht und Optimismus in das neue Jahr zu blicken ist anspruchsvoll, jedoch unser Auftrag“, unterstrich Gembala. Unsere Welt brauche Träume, Zuversicht und Optimismus. Sie sei auf jeden Einzelnen von ihnen angewiesen.
Doch heute gelte es, über unsere Freude zu sprechen und über die Erleichterung darüber, dass sie alle einen anspruchsvollen Abschluss erreicht hätten. Sie hätten sich mit Umsicht, Geschick und Organisationstalent durch zwei oder drei Jahre duale Ausbildung manövriert. Ziel das pädagogischen Wirkens der Berufsschule sei es gewesen, sie zu qualifizierten Kaufleuten und Fachangestellten auszubilden, sie zu selbstständigem Denken und Handeln zu befähigen und sie zur Verantwortung für sich, für eine humane Gesellschaft und für unsere Umwelt zu erziehen. Dazu hätten eine ganze Menge Menschen zusammengeholfen: Lehrkräfte, Eltern, Ausbilder und Betriebe, das Landratsamt sowie der Förderverein der Berufsschule.
„Heute öffnet sich für Euch ein neues Kapitel voller Chancen und Herausforderungen“, sagte Landratstellvertreter Konhäuser. Mit ihrem Abschluss hätte sie eine wichtige Grundlage geschaffen, auf die sie in ihrem weiteren Berufs- und Lebensweg aufbauen könnten. Die hervorragenden Ergebnisse zeigten, was mit Fleiß, Entschlossenheit und guter Unterstützung möglich sei.
„Die Berufsschule ist ein zentraler Bestandteil der beruflichen Bildung und damit auch der wirtschaftlichen Stärke unserer Region“, stellte Konhäuser fest. Sie seien nun gut vorbereitet, um die nächsten Schritte zu gehen, sei es im Beruf oder in einer ganz neuen Richtung. Konhäuser dankte den Lehrkräften für die engagierte Arbeit. Sie vermittelten nicht nur Fachwissen, sondern bereiteten die jungen Menschen auch auf das Leben und die Anforderungen der modernen Berufswelt vor.
Von einem bedeutenden Etappenziel sprach Traunsteins zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner. Sie hätten nicht nur die Schulbank gedrückt, sondern auch in ihren Ausbildungsbetrieben ihr Wissen erfolgreich angewandt und vertieft. Wie ein Schiff nicht dafür gebaut sei, im Hafen zu liegen, gehe es für sei jetzt darum, auf Reisen zu gehen. „Probiert Euch aus, erobert Neuland, seid mutig und neugierig und bleibt nicht auf Eurem erworbenen Wissen stehen“, ermunterte Mörtl-Körner die Absolventen. Mit dem Berufsschulabschluss würden sie zu einer aufregenden Reise in einen neuen Lebensabschnitt aufbrechen.
Auf die Ergebnisse der Abschlusszeugnisse blickend habe sie den Eindruck, dass viele starke Persönlichkeiten ihr Zeugnis bekämen. Mit dem Abschluss hätten sie das Fundament für ihre weitere berufliche Zukunft gelegt. Mörtl-Körner ermunterte sie, diese Chance zu nutzen. Gerade auch in Traunstein, dem Zentrum von Handel, Handwerk und Dienstleistungen stünden ihnen viele interessante berufliche Wege, Arbeitsplätze und Angebote zur Weiterbildung offen. Bjr
Foto: Sechsmal die Traumnote 1,0 gab es beim Schulabschluss der Staatlichen Berufsschule II Traunstein.